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Volle Kraft

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Einleitung MSE gestern, heute, morgen

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Die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts fraß ihre Kinder: Die Arbeit an Dampfmaschinen, Webstühlen und Hochöfen war hart, gefährlich und zermürbend. Ohne Arbeitsschutz und soziale Absicherung waren die Arbeiterinnen und Arbeiter den unmenschlichen Bedingungen schutzlos ausgeliefert. Verletzungen, Erkrankungen und Armut prägten ihr häufig kurzes Leben.

Seitdem hat sich vieles verändert: Arbeiterbewegung, Gewerkschaften und Sozialpolitik sorgten für stetige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Der Schutz vor Unfällen und Muskel-Skelett-Erkrankungen war dabei von Beginn an ein Kernthema des Arbeitsschutzes.
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Mit dem rasanten Wandel der Arbeit beschäftigen neue Themen den Arbeitsschutz – etwa die Folgen von flexiblen Arbeitszeiten, Multitasking oder der Digitalisierung für die psychische Gesundheit.

Körperliche Belastungen nehmen demgegenüber ab, und anstrengende Arbeiten werden durch neue Technologien, etwa Roboter, erledigt – so ein weit verbreitetes Bild.

Spielen Muskeln und Skelett überhaupt noch eine Rolle für den Arbeitsschutz?
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Dr. med. Falk Liebers

Senior Scientist in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Berufliche Belastungen des Muskel-Skelett-Systems sind auch heute wichtig."

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Dr. med. Falk Liebers

Senior Scientist in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Unter Muskel-Skelett-Erkrankungen versteht man alle Erkrankungen, die die Gelenke, die Sehnen, Sehnenscheiden, die Muskulatur und die Knochen betreffen."

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Schulter


AU-Fälle pro Jahr:
● 159.275 ♂
● 104.824 ♀
● 264.099 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Verletzungen und Funktionsstörungen im Schultergelenk – verursacht bzw. begünstigt z. B. durch Arbeiten mit hohem Kraftaufwand, Heben von Lasten, viele Arbeitswiederholungen, Arbeiten über Schulterniveau, Hand-Arm-Vibrationen

Rücken


AU-Fälle pro Jahr:
● 1.551.512 ♂
● 973.939 ♀
● 2.525.451 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Rückenschmerzen – verursacht bzw. begünstigt z. B. durch Heben und Tragen schwerer Lasten
Degenerative Verformung der Wirbelkörper (Spondylose)

Gelenke und Sehnen


AU-Fälle pro Jahr:
● 276.721 ♂
● 222.849 ♀
● 499.570 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Gelenkentzündungen und Sehnenscheidenentzündungen
Erkrankungen der Sehnenansatzpunkte (Enthesiopathien) – z. B. „Tennisarm“
Sonstige Krankheiten der Gelenkinnenhaut und der Sehnen

Hände


AU-Fälle pro Jahr:
● 49.330 ♂
● 71.307 ♀
● 120.637 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Schädigung einzelner Nerven (z. B. Karpaltunnelsyndrom) – verursacht bzw. begünstigt z. B. durch Arbeiten mit hohem Kraftaufwand, häufig wiederholte Bewegungen, Hand-Arm-Vibrationen
Verschleiß des Daumensattelgelenks (Rhizarthrose)

Hüftgelenk


AU-Fälle pro Jahr:
● 30.088 ♂
● 19.199 ♀
● 49.287 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Knorpelschädigungen des Hüftgelenks (Koxarthrose) – verursacht bzw. begünstigt z. B. durch körperliche Arbeit mit Lasten, landwirtschaftliche Tätigkeiten

Knie


AU-Fälle pro Jahr:
● 228.347 ♂
● 125.824 ♀
● 354.171 gesamt

Erkrankungen mit beruflichem Bezug:
Schädigung an der inneren Struktur des Knies (z. B. Kreuzbandriss, Meniskusverletzungen)
Knorpelschädigung des Kniegelenks (Gonarthrose) – verursacht bzw. begünstigt z. B. durch Arbeiten im Knien und Hocken, Heben von Lasten und Klettern/Steigen

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Dr. med. Falk Liebers

Senior Scientist in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Muskel-Skelett-Erkrankungen sind sozioökonomisch so bedeutsam, weil sie häufig die Funktionsfähigkeit einschränken."

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Forschung der BAuA zu MSE - Entwicklung von Praxishilfen

Prof. Dr. rer. nat. Ute Latza

Leiterin des Fachbereichs "Arbeit und Gesundheit"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Unser Forschungsschwerpunkt liegt auf der Frage, wie wir arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen verhüten können und wie wir die Gesundheit der Beschäftigten erhalten und fördern können."

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Damit die Beschäftigten im Arbeitsalltag von der Forschung der BAuA und ihrer Partner profitieren, sind praxistaugliche Verfahren und Instrumente notwendig.

Die Leitmerkmalmethoden und die hierfür entwickelten Formblätter sind ein gutes Beispiel: Sie bieten Praktikerinnen und Praktikern konkrete Hilfestellungen bei der Gefährdungsbeurteilung – ein direkter Weg von der Forschung in die Praxis.
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Dr.-Ing. Marianne Schust

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Mit den Leitmerkmalmethoden kann man die körperliche Belastung am Arbeitsplatz beschreiben und bewerten und damit die Wahrscheinlichkeit einer körperlichen Überbeanspruchung feststellen."

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Im Oktober 2019 hat die BAuA die drei angesprochenen neuen Leitmerkmalmethoden veröffentlicht.
  • Ausübung von Ganzkörperkräften
  • Körperfortbewegung
  • Körperzwangshaltungen
Damit stehen für alle zentralen physischen Beanspruchungsformen wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Beurteilungsmethoden zur Verfügung.

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Dr.-Ing. Marianne Schust

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Die Leitmerkmalmethoden sind für jeden geeignet, der eine Gefährdungsbeurteilung durchführen möchte und den Arbeitsplatz gut kennt."

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Mit den sechs Leitmerkmalmethoden lassen sich arbeitsbedingte Gefährdungen für das Muskel-Skelett-System erfassen und bewerten.

Sie können im Rahmen der  gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung verwendet werden, die
ein Grundpfeiler des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes darstellt.


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Dr.-Ing. Marianne Schust

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Die Gefährdungsbeurteilung ist ein zentrales Element im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz."

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Wie aber gelangen solche Forschungsergebnisse in die Praxis? Und wie werden sie dort genutzt?

Im Bereich der beruflichen Pflege gibt es gute Beispiele dafür, wie vorhandenes Wissen über die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in den Einrichtungen vor Ort bekannt gemacht werden kann, um dort gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Denn dies ist dringend notwendig.
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Beispielbereich Pflege

Im Pflegebereich, in dem über eineinhalb Millionen Beschäftigte tätig sind, wird körperlich schwere Arbeit verrichtet.

Lange Arbeitszeiten, Schichtarbeit, zu wenige Pausen und hoher Zeit- und Leistungsdruck erhöhen das Risiko für Fehlbeanspruchungen sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen zusätzlich.

In der beruflichen Pflege herrscht schon heute Personalmangel – Tendenz steigend.
Gesunde Arbeitsbedingungen sind deshalb hier besonders wichtig. Dabei spielt die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen eine zentrale Rolle.
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Um ihre Forschungsergebnisse zu den arbeitsbedingten Ursachen von Muskel-Skelett-Erkrankungen in die Praxis zu bringen, unternimmt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Einiges: Neben der Entwicklung anwendungsorientierter Instrumente und Publikationen sind die Vernetzung und die Kooperation mit anderen Akteuren des Arbeitsschutzes von großer Bedeutung. Gleiches gilt für den regelmäßigen Austausch mit der betrieblichen Praxis.
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MSE in der Praxis am Beispiel Pflege

Dr. rer. nat. Marlen Melzer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Betriebliche Intervention und Transfer"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Über die Frage, wie das Wissen, das wir im Rahmen unserer Forschung ermitteln, in die Praxis gelangt, haben wir uns viele Gedanken gemacht."

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Die Digitalisierung macht auch vor den Pflegeberufen nicht halt. Die Potenziale dieser Technologien scheinen enorm.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Welche intelligenten Unterstützungssysteme gibt es? Wie verändern sie die Arbeit und die Belastung von beruflich Pflegenden? Und können sie zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen beitragen?
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Dr. rer. nat. Marlen Melzer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Betriebliche Intervention und Transfer"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Aktuell werden für die berufliche Pflege zahlreiche
digitale Technologien erprobt."

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Auf digitalen, technologiegestützen Ansätzen zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Pflege ruhen große Hoffnungen – auch wenn sich vieles noch im Erprobungsstadium befindet. 

Dies gilt auch für die sogenannten Exoskelette, zu deren Wirkungen, Nutzen und potenziellen Gefahren beim Einsatz in der Pflege derzeit noch viele Fragen offen sind.
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Dr. rer. nat. Marlen Melzer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe "Betriebliche Intervention und Transfer"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Exoskelette sind mechanische Strukturen, die von Menschen am Körper getragen werden, um bei körperlich schwerer Arbeit für Entlastung beziehungsweise Stabilisierung zu sorgen."

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Ausblick

Der Einsatz von Exoskeletten in der beruflichen Pflege ist nur ein Beispiel dafür, wie durch technologische Innovationen neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz entstehen.

Die digitale Arbeitswelt bietet auch für die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen neue Chancen und Perspektiven. Deshalb ist vorausschauende Forschung, die auch potenzielle Gefährdungen in den Blick nimmt, eine wichtige Aufgabe.


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Prof. Dr. rer. nat. Ute Latza

Leiterin des Fachbereichs "Arbeit und Gesundheit"
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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"Kommendes Thema ist die Auswirkung der Digitalisierung auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Das betrifft auch unsere Forschung zu Muskel-Skelett-Erkrankungen und physischer Belastung."

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Auch wenn sich die Arbeitswelt in einem ständigen Wandel befindet, sind und bleiben viele Tätigkeiten mit physischer Belastung verbunden – sei es in der Produktion, der Logistik, dem Handwerk oder im Pflegebereich. Neue Risiken und Belastungsarten, deren Erforschung teils erst am Anfang steht, treten im Rahmen der Digitalisierung hinzu.

Die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen ist deshalb eine Daueraufgabe für den Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Forschung der BAuA – auch und gerade in der digitalen Arbeitswelt.
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„Mit voller Kraft - Muskeln und Skelett in den Arbeitswelten der Zukunft“ wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Rahmen des Projekts „Wissen scha(f)ft gesunde Arbeit“ erstellt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ gefördert.

Wir danken Prof. Dr. Ute Latza, Dr. Marianne Schust,
Dr. Falk Liebers und Dr. Marlen Melzer für die fachliche Begleitung und ihre Mitwirkung in den Videos.  

Unser Dank gilt außerdem Doreen Tautenhahn für das Interview zum Pflegebereich.

Freundlicherweise haben uns die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie die BruderhausDiakonie in Reutlingen mit Bildmaterial unterstützt.
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  • Startseite: iStock/guruXOOX
  • Körper am Limit: William Bell Scott (gemeinfrei)
  • Risikotätigkeiten - Manuelles Ziehen und Schieben von Lasten: iStock/kupicoo
  • Risikotätigkeiten - Körperzwangshaltung: iStock/martin-dm
  • Einblicke in die Praxis: Doreen Tautenhahn
  • Einblicke in die Praxis - Wie lässt sich die körperliche Belastung von Pflegekräften reduzieren: Kaj Kandler / DGUV
  • Einblicke in die Praxis - Was kann man tun, damit Hilfsmittel auch wirklich genutzt werden: BGW / Kröger und Gross
  • Einblicke in die Praxis - Sind neue Technologien die Lösung: BruderhausDiakonie Reutlingen
  • Exoskelette, Praxistests für neue Technik: beide BruderhausDiakonie Reutlingen
  • Prävention von MSE – neue Entwicklungen und Herausforderungen;  Schnittbild bei 00:24: EXTREME-PHOTOGRAPHER;   Schnittbild bei 1:02: metamorworks
  • Knochenjobs der Zukunft: iStock/serts 
  • Problemzonen: physische Belastung in der Arbeitswelt, Forschung für die Praxis, Druckfrisch, Screening leicht gemacht, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, Zukunftsfragen und alle Schnittbilder in den Videos bis auf die genannten: BAuA
  • Alle anderen Fotos: Völkner/Fotoagentur Fox  
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Heben, Halten, Tragen

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Was heißt das?
  • Heben (einschließlich Umsetzen oder Senken): Bewegen einer Last nach oben, auf gleicher Höhe oder nach unten
  • Halten: Stabilisieren einer Last auf einer bestimmten Position  
  • Tragen: vorwiegend horizontaler Transport einer Last, die nicht den Untergrund berührt (Mitführen am Körper) über kurze Strecken
Wer ist betroffen?
Beschäftigte mit Tätigkeiten wie beispielsweise
  • Auf-/Abladen von Säcken
  • Sortieren von Paketen, Beladung von Maschinen ohne Hebehilfen
  • Kommissionieren
  • Umladen palettierter Waren
  • Richtarbeiten am Dach von Hand
  • Kinderbetreuung in KITAs
  • manueller Krankentransport (ohne Ziehen und Schieben von Betten, Rollstühlen etc.)
Wann spricht man von einer hohen Belastung?
Bei ungünstiger Kombination von Häufigkeit der Vorgänge, Lastgewicht, Lastaufnahmebedingungen, Körperhaltung und -bewegung sowie belastenden Ausführungsbedingungen im Bereich der Kraftübertragung und -einleitung, der Hand-Armstellung, der Umgebungsbedingungen, der Kleidung und weiteren Faktoren
  • Beispiel: 3 kg, Verräumen im unteren Regalbereich, 750 Mal pro Arbeitstag
  • Beispiel: 15 kg, Verräumen im unteren Regalbereich mit häufiger Rumpfverdrehung und körperfernem Lastschwerpunkt, 220 Mal pro Arbeitstag
Eine hohe Belastung besteht immer bei Lastgewichten von mehr als 30 kg für Frauen und mehr als 40 kg für Männer.

Was passiert im Körper?
  • motorisch-biomechanische Beanspruchungen insbesondere im Bereich des unteren Rückens wie auch in den oberen und unteren Extremitäten
  • Herz-Kreislauf-Beanspruchungen durch energetische Belastungen
Welche Beschwerden oder Erkrankungen können auftreten?
Akute Beeinträchtigungen:
  • unterer Rücken: Beschwerden, Schmerzen wie Lumboischialgien (ausstrahlend von Gesäß bis ins Bein) bei Verhebe-Ereignissen mit plötzlich auftretenden Überlastungen der Muskeln und Bänder des Rückens
  • obere Extremitäten: Beschwerden und Schmerzen wegen Überbeanspruchungen der Muskulatur, der Bänder, der Schleimbeutel, der Sehnen sowie Sehnenansätze
Chronische Gesundheitsschädigungen      
  • bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule sowie der Halswirbelsäule  
  • Erkrankungen der Kniegelenke
  • Veränderungen im Zusammenhang mit Druckerhöhungen im Bauchraum (z. B. Hernien = (Leisten-)Bruch) sowie an den Beinen (z. B. Krampfaderbildung an Waden)
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Was heißt das?
  • gleichförmige, sich wiederholende Bewegungsabläufe und Kraftaufwendungen der Hände und Arme, meist im Sitzen oder Stehen ausgeführt
  • eventuell Verwendung von Instrumenten, kleineren Werkzeugen oder handgeführten Maschinen  
  • Bearbeitung (Veränderung) des Arbeitsgegenstandes oder Bewegung von kleinen Gegenständen, zumeist bis ca. 3 kg
Wer ist betroffen?
Beschäftigte mit Tätigkeiten wie beispielsweise   
  • Montagetätigkeiten
  • Nähen
  • Kassieren
  • Schneiden
  • Sortieren
  • Pipettieren
  • händisch Kontrollieren
Wann spricht man von einer hohen Belastung?
Bei ungünstiger Kombination von: Dauer der Tätigkeit, Häufigkeit der Wiederholungen, Höhe der aufzubringenden Kräfte, Greifbedingungen, Stellung und Bewegung der Gelenke im Hand-Arm-Bereich, Körperhaltung und belastenden Ausführungsbedingungen (z. B. Kälte, Nässe oder Zugluft).
  • Beispiel Montagearbeiten: insgesamt drei Stunden pro Arbeitstag mit mittlerer Bewegungshäufigkeit (jeweils 30 Bewegungen pro Minute) mit hohen und sehr hohen Kräften, eingeschränkter bis erheblich behinderter Krafteinleitung, schlechter Hand- / Arm-Stellung und Körperhaltung, ungünstigen Ausführungsbedingungen und ungünstiger Arbeitsorganisation
Bewegungshäufigkeiten von mehr als 60 pro Minute führen in Verbindung mit sehr hohen aufzubringenden Kräften immer zu hohen Belastungen. Für Spitzenkräfte oder kräftiges Schlagen trifft dies schon bei mehr als 15 Bewegungen pro Minute zu.

Was passiert im Körper?
Vor allem kleinere Muskelgruppen des Hand-Arm-Systems werden beansprucht. Besonders problematisch ist dies, wenn keine wirksamen Erholungspausen gewährleistet sind.

Welche Beschwerden oder Erkrankungen können auftreten?Dauerhafte Schmerzen in den Händen, Armen und im Schulter-Nacken-Bereich – auch ohne nachweisbare strukturelle Gewebeschäden
  • degenerative Gelenkveränderungen (Arthrosen der Handgelenke = Zerstörung der Knorpelschicht, damit einhergehend Knochenveränderungen) 
  • Kompressionssyndrom der Nerven (Karpaltunnelsyndrom und andere Kompressionssyndrome im Handgelenk und im Unterarm)
  • Erkrankungen der Sehnen und Sehnenscheiden im Handgelenk und im Unterarm
  • degenerative Erkrankungen der Schulter: Rotatorenmanschettensyndrom (Schleimbeutelentzündung im Schultergelenk und Sehnenentzündung der Muskulatur), Impingementsyndrom (Einklemmung von Schleimbeutel und Sehne)
  • Schmerzsyndrome des Nackens mit Ausstrahlung in die Schulter durch degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule sowie durch Verspannungen der Schulter-Nacken-Muskulatur
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Was heißt das?     
  • Aufbringen von hohen Kräften mit überwiegend stationärer Kraftausübung    
  • Krafteinleitung überwiegend über die Hände, aber auch Kraftfortleitung über Rücken, Beine und Füße möglich       
  • Tätigkeit kann üblicherweise nicht im Sitzen ausgeübt werden
Wer ist betroffen? 
Beschäftigte mit Tätigkeiten wie beispielsweise
  • Gussputzen bei Einzelfertigung
  • Bewegen von Absperrschiebern
  • Arbeiten mit Winden/Flaschenzügen, Drucklufthämmern, Kettensägen
  • Arbeiten mit Hebeln, Brechstangen oder Hebebäumen
  • Kuppeln von Eisenbahnfahrzeugen
  • Schaufeln, Betonabziehen
  • Fenster einbauen
  • Pflegetätigkeiten (Patiententransfer)
  • Montagearbeiten mit überwiegend hohen Kräften
  • Verschrauben großer Bauteile
  • Schlagen mit der Hand
  • Hämmern
  • Bedienen von (Handhebel-)Pressen
  • Arbeit mit Manipulatoren und vergleichbaren technischen Hilfsmitteln
  • Bewegen von Lasten auf Rollenbahnen/Kugelbahnen bei geringer Körperfortbewegung
  • Festmachen von Schiffen (in Häfen)
Wann spricht man von einer hohen Belastung?
Bei ungünstiger Kombination von: Dauer der Tätigkeit, Bewegungshäufigkeit, Höhe der aufzubringenden Kräfte, Symmetrie der Kraftaufwendungen, Körperhaltung, Greifbedingungen, belastenden Ausführungsbedingungen (z. B. bzgl. Kraftübertragung und -einleitung, Hand-Armstellung, Umgebungsbedingungen, Kleidung etc.)
  • Beispiel Schaufeln: insgesamt 100 Minuten pro Arbeitstag Schaufeln von Lasten unter 4 kg, 15 Bewegungen pro Minute, mit häufiger Rumpfverdrehung und für das Schaufeln typischer Handhaltung sowie Griffgestaltung 
Bewegungshäufigkeiten von mehr als 30 pro Minute führen in Verbindung mit sehr hohen aufzubringenden Kräften oder impulsartigen Kraftaufwendungen im Bereich der Spitzenkräfte immer zu hohen Belastungen.

Was passiert im Körper?  
Hohe Kräfte der Muskeln führen zu einer Beanspruchung mit Wirkungen auf
  • die Muskulatur in den oberen und unteren Extremitäten sowie dem Rücken
  • die Gelenke der oberen und der unteren Extremitäten
  • die Wirbelsäule
  • die Kompression an den Kontaktpunkten (z. B. Hände, Handballen)
  • das Herz-Kreislauf-System (bei hohen Ausübungshäufigkeiten)  
Welche Beschwerden und Erkrankungen können auftreten?
  • Beschwerden und Schmerzen im Bereich des unteren Rückens, in den oberen Extremitäten (Schultern, Arme, Hände) und in den unteren Extremitäten (Knie, Beine)   
  • Rücken: diverse lumbale Schmerzsyndrome wie Kreuzschmerzen, Hexenschuss, Ischiassyndrom (ausstrahlend von Gesäß bis zum Bein), Schmerzsyndrom bei Bandscheibenvorfall
  • Druckschädigung des Nervs im Karpaltunnel (Karpaltunnelsyndrom) ·  
  • Gefäßschädigungen mit Durchblutungsstörungen im Bereich der Hand
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 Was heißt das?     
  • Fortbewegen einer Last durch menschliche Kraft auf rollendem Hilfsmittel mit Körperfortbewegung
  • Zug an der Last durch Hände und Arme (Ziehen)
  • Druck des Körpers über die Arme und Hände gegen die Last (Schieben)
Wer ist betroffen?  
Beschäftigte in Bereichen, bei denen folgende rollende Hilfsmittel verwendet werden: 
  • Schubkarren, Sackkarren, Mülltonnen
  • Wagen mit verschiedenen Rollenanordnungen, ggf. mit Deichsellenkung      
  • rollfähige Betten       
  • Hängebahnen, Hängekrane
Wann spricht man von einer hohen Belastung?
Bei ungünstiger Kombination von Lastgewicht, Flurförderzeug, Fahrwegbeschaffenheit, Dauer bzw. Weglänge, Körperhaltung sowie weiteren Faktoren, beispielsweise: 
  • 1.100 kg Ladung mit einem Gabelhubwagen auf nicht optimalem Fahrweg, 500 m Weglänge pro Tag 
  • 250 kg Krankenhausbettentransport (zentrale Desinfektion), optimaler Fußboden, enge Durchfahrten, 10 km Weglänge pro Tag 
  • 110 kg Müllcontainer unter wechselnden Straßenverhältnissen, hohe Bewegungsgeschwindigkeit, enge Passagen, 4 km Weglänge pro Tag
Ab bestimmten Lastgewichten treten immer hohe Belastungen auf. Das sind beispielsweise 300 kg bei Schubkarren und Mülltonnen oder 800 kg bei Wagen mit ausschließlich Lenkrollen.  

Was passiert im Körper?  
Das manuelle Ziehen oder Schieben von Lasten führt durch Krafteinsatz des Körpers zu einer Beanspruchung mit Wirkungen auf
  • die Gelenke der oberen und der unteren Extremitäten, ·      
  • die Wirbelsäule und 
  • das Herz-Kreislauf-System  
Welche Beschwerden oder Erkrankungen können auftreten?   
  • Beschwerden im unteren Rücken, in den Knien, den Schultergelenken sowie den Unterarmen und Ellenbogen  
  • Rücken: diverse lumbale Schmerzsyndrome wie Kreuzschmerzen, Hexenschuss, Ischiassyndrom (ausstrahlend von Gesäß bis zum Bein), Schmerzsyndrom bei Bandscheibenvorfall
  • Schulter: Rotatorenmanschettensyndrom (Schleimbeutelentzündung im Schultergelenk und Sehnenentzündung der Muskulatur), Impingementsyndrom (Einklemmung von Schleimbeutel und Sehne)
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Was heißt das?         
Bewegung des Körpers zu einem Arbeitsort oder an einem Arbeitsbereich

Wer ist betroffen?  
Beschäftigte mit Tätigkeiten wie beispielsweise      
  • Möbeltransport, Sperrmülltransport ohne Transporthilfen       
  • Krankentransport       
  • Besteigen von Turmdrehkranen, Sendeanlagen       
  • Kontrollbegehungen in Kanälen
  • Gehen auf der Baustelle bzw. im Wasserbau       
  • Wartungsarbeiten an Beleuchtungsanlagen    
  • Wartungsarbeiten an Feuerstätten       
  • Wartungsarbeiten in Schächten/Tanks/Kanälen  
Wann spricht man von einer hohen Belastung?  
Bei ungünstiger Kombination von. Dauer der Tätigkeit, Art der Fortbewegung, mitbewegtem Lastgewicht, Lage des Lastschwerpunktes, Rumpfhaltung, Fahrweg und Geschwindigkeit (bei Benutzung von Fahrrädern o.ä.) sowie weiteren ungünstigen Ausführungsbedingungen       
  • Beispiel Paketzustellung/Sperrmüllentsorgung: insgesamt 100 Minuten pro Arbeitstag normale Treppe steigen mit Lasten zwischen 3 kg und 10 kg, Last körpernah mit den Händen gehalten oder auf der Schulter getragen
  • Beispiel Postzustellung: insgesamt 150 Minuten pro Arbeitstag Fahrrad fahren ohne Elektroantrieb, mittlere Geschwindigkeit, Gesamtgewicht 50 kg, gelegentlich extreme Klimaeinflüsse (Hitze, Wind, Schnee), eingeschränkter Fahrweg, z.B. in bergigem Gelände mit unbefestigten Wegen und defektem oder nicht vorhandenem Elektroantrieb  
Mitbewegte Lastgewichte von mehr als 40 kg führen immer zu hohen Belastungen (bei Körperfortbewegung ohne Hilfsmittel wie Fahrrad).

Was passiert im Körper?     
  • kardiopulmonale Beanspruchung durch vorwiegend dynamische Muskelarbeit, welche eine hohe Energiebereitstellung erfordert       
  • Überbeanspruchungen vor allem im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems 
  • Beanspruchungen der unteren Extremitäten (Hüfte/Oberschenkel, Knie und Sprunggelenk/Füße) sowie des unteren Rückens 
Welche Beschwerden oder Erkrankungen können auftreten?       
  • Schmerzen/Missempfindungen im Bereich des unteren Rückens/der Lendenwirbelsäule und in unteren Extremitäten (Hüfte/Oberschenkel, Knie, Sprunggelenke/Füße)   
  • Häufungen von Entzündungen der Schleimbeutel, der Sehnen und Sehnenansätze, oder Häufungen von Krampfadern (Varizen)
  • im Kniebereich: Schädigung des Meniskus und Arthrosen (Zerstörung der Knorpelschicht und damit einhergehende Knochenveränderungen)

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Was heißt das?         
  • Körperzwangshaltungen sind anstrengende Körperhaltungen, die durch den Arbeitsprozess vorgegeben sind und ununterbrochen (einmalig für mehr als eine Minute, wiederholt für mehrere Sekunden) eingenommen werden   
  • Unterbrechung liegt nur dann vor, wenn eine ungünstige Haltung durch eine entspannte Haltung wie aufrechtes Stehen oder variables Sitzen unterbrochen werden kann oder eine entspannte Haltung geringfügig variiert werden kann    
  • Von Körperzwangshaltungen bei der Arbeit können gleichzeitig und unabhängig voneinander betroffen sein: der untere und obere Rücken, die Schultern und Oberarme einschließlich des Nackens sowie die Kniegelenke und Beine / Füße
Wer ist betroffen?  
Beschäftigte mit Tätigkeiten wie beispielsweise       
  • Fliesenlegen
  • Eisenflechten (Betonbau)
  • Handschweißen       
  • Arbeiten an Fließbändern, Deckenmontage, Trockenbau, Elektrik etc.
  • Gurkenernte im Liegen
  • dauerhafte Arbeit am Mikroskop  
  • Mikrochirurgie
  • Arbeiten im Inneren von Kesseln, Tanks, Schächten, Schiffsdoppelböden usw. 
Wann spricht man von einer hohen Belastung?  
Bei ungünstiger Kombination von: Dauer der Tätigkeit, Zeitanteil der Zwangshaltungen an dieser Tätigkeit, Art der Zwangshaltung, belastenden Ausführungsbedingungen (z. B. Rumpfverdrehung, keine Abstützung des Oberkörpers bei Vorneigung, Nässe, Kälte, Zugluft etc.)
  • Beispiel Erntearbeiten: insgesamt 160 Minuten Liegen auf dem Rücken mit Armen über Kopf bei Reparaturarbeiten oder Liegen auf dem Bauch mit Armen vor / unter dem Körper
  • Beispiel Sortiertätigkeiten am Band: insgesamt 190 Minuten Arme angehoben unter Schulterhöhe bzw. körperfern im Stehen / Sitzen
Starke Vorneigung des Oberkörpers, Arbeiten mit den Armen über Schulterniveau bzw. über Kopf sowie Tätigkeiten im Knien, Hocken, oder Schneidersitz führen ab einer Dauer von insgesamt 120 Minuten pro Arbeitstag immer zu hohen Belastungen.

Was passiert im Körper?    
  • Arbeiten in Rumpfbeugehaltung: erhöhte Haltungsbelastungen des Rückens im Stehen oder Sitzen durch das Halten des Oberkörpers in Vorneigung/Vorbeugung, besonders, wenn keine Abstützung möglich     
  • Arbeiten mit angehobenen Armen / Händen: erhöhte Haltungsbelastungen von Nacken, Oberarmen und Schultern im Stehen, Sitzen oder Liegen      
  • Arbeiten im Knien oder vergleichbare Belastungen: erhöhte Haltungsbelastungen der unteren Extremitäten (Knie / Füße), wirken von den anderen regionalen Haltungsbelastungen weitgehend unabhängig
Welche Beschwerden oder Erkrankungen können auftreten?  
Bei Rückenbelastungen:      
  • akute Überlastungen der Muskeln und Bänder mit der Folge von Rückenbeschwerden und unspezifischen Schmerzen im Bereich des unteren Rückens
  • chronische Rückenschmerzen mit Bewegungseinschränkungen
Bei Schulter- / Oberarmbelastungen:   
  • Überlastungen der Muskeln sowie der Gelenk- und Bandstrukturen (Schmerzen, Beschwerden, Funktionseinschränkungen) im Bereich der Schultern, der Arme, des Nackens und oberen Rückens, Kopfschmerzen
  • Schmerzsyndrome im Bereich des Nackens mit Ausstrahlung in die Schulter durch chronische Funktionsstörungen und bei degenerativen Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule sowie durch chronische Funktionsstörungen der Schulter-Nacken-Muskulatur    
  • degenerative Erkrankungen der Schulter: Rotatorenmanschettensyndrom (Schleimbeutelentzündung im Schultergelenk und Sehnenentzündung der Muskulatur), Impingementsyndrom (Einklemmung von Schleimbeutel und Sehne)
 Bei Knie- / Beinbelastungen:  
  • Überlastungen der Muskel- und Bandstrukturen mit Funktionsstörungen der Kniegelenke sowie Reizungen und Entzündungen der Schleimbeutel       
  • Arthrosen der Kniegelenke (Zerstörung der Knorpelschicht und damit einhergehende Knochenveränderungen)
  • Meniskusschäden der Kniegelenke
  • chronifizierte Entzündungen der Schleimbeutel
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1. Physische Belastung in der Pflege

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"Pflege ist körperlich schwere Arbeit, weil es bei vielen Aufgaben um das Bewegen von Pflegebedürftigen geht."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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4. Einsatz von Hilfsmitteln

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"Erst durch regelmäßige Schulungen und Selbsterfahrung werden sich die Kolleginnen und Kollegen dieser Thematik öffnen."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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2. Belastungsfolgen

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"Es kann zu Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems kommen. Diese äußern sich in Schmerzen im Rücken, an Händen und Füßen und in Entzündungen in Nerven und Sehnenscheiden."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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5. Ergonomisches Arbeiten

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"Ergonomisches Arbeiten in der Pflege ist immer ein langfristiges Ziel."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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3. Reduzieren von Belastung

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"Die körperliche Belastung von Pflegekräften lässt sich nur reduzieren, wenn technische Hilfsmittel in ausreichender Zahl vorhanden sind."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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6. Neue Technologien

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"Der Einsatz neuer Technologien in der Pflege bietet spannende Ansätze und Vieles hat Potenzial."

Doreen Tautenhahn, Pflegekraft und Praxisanleiterin

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Von einer Zwangshaltung am Arbeitsplatz spricht man immer dann, wenn die Tätigkeit, das Arbeitsmittel oder der Arbeitsplatz den Beschäftigten dazu zwingen, über einen längeren Zeitraum eine Körperhaltung einzunehmen, die nur wenig Bewegungsspielraum zulässt.
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Was heißt das?
Arbeiten im ein- oder beidseitigen Knien, in der Hocke, im Fersensitz, Kriechen im Vierfüßlergang

Über das Knie
Das Kniegelenk mit seinen zahlreichen Bändern und der umgebenden Muskulatur ist das größte Gelenk des Körpers. Als Scharniergelenk lässt es sich beugen und strecken. Ohne Knie könnten wir nicht stehen, gehen, laufen, springen oder kriechen. Das Kniegelenk kann eine Menge aushalten, es ist das robusteste Gelenk des Körpers – und doch anfällig für Verletzungen und Verschleiß.

Wer ist betroffen?
z. B. Beschäftigte in den Bereichen
  • Fliesen-, Boden-, Teppich-, Parkett-, Estrich-, Natur- und Kunststeinlegen
  • Pflaster-, Dachdecker-, Installateur-, Maler- und Betonbauarbeiten
  • Schweißer- und Rangierarbeiten
  • Bergbau, Schiffbau und Gartenbau
Wann spricht man von einer Gefährdung?
Tätigkeiten im Knien, in der Hocke oder im Kriechen, die mindestens eine Stunde pro Schicht durchgeführt werdenZusätzliches Risiko durch hohe Kraftaufwendungen aus dem Kniegelenk (z. B. mit Lasten aus dem Knien aufstehen)

Welche Beschwerden können auftreten?
  • auf Dauer: Arthrose der Kniegelenke
  • bei regelmäßigem, häufigem Kraftaufwand aus den Kniegelenken: Schädigung des Innenmeniskus
  • beim Kriechen oder Knien: Entzündungen der Schleimbeutel, Schädigung des Peronaeus-Nervs, dadurch im schlimmsten Fall (meist vorübergehende) Muskellähmungen in den Unterschenkeln oder Füßen
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Was heißt das?
Arbeiten mit den Händen über Schulterniveau oder über dem Kopf ohne wirksame Unterbrechung oder Belastungswechsel über einen längeren Zeitraum

Was passiert im Körper?
  • hohe statische Muskelbeanspruchungen mit unzureichender Sauerstoffversorgung der Muskulatur
  • hohe Belastung des Schultergelenks
Wer ist betroffen?
z. B. Beschäftigte in den Bereichen
  • Malerarbeiten
  • Trockenbau
  • Verputzen
  • Automobilmontage und -reparatur
Wann spricht man von einer Gefährdung?
  • Tätigkeiten mit den Händen über Schulterniveau oder über dem Kopf ohne wirksame Bewegungsmöglichkeit, die mindestens eine Stunde pro Schicht ausgeführt werden   
  • zusätzliche Gefährdung durch das Halten von Materialien oder Werkzeugen in dieser Haltung
Welche Beschwerden können auftreten?
  • Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen in Rücken, Nacken, Schultern und Armen
  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit
  • schmerzhafte funktionelle Einschränkungen insbesondere im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • bei Überkopfarbeiten: Schwindelerscheinungen   
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Was heißt das?
Arbeiten mit gebeugtem oder verdrehtem Rumpf über einen längeren Zeitraum mit deutlicher Abweichung von der Ruheposition

Was passiert im Körper?
hohe statische Muskelbeanspruchungen mit unzureichender Sauerstoffversorgung der Muskulatur

Wer ist betroffen?
z. B. Beschäftigte mit diesen Tätigkeitsprofilen:
  • Arbeit in niedrigen Räumen (z. B. Kraftwerksanlagen, Rohrleitungen, Behälter)
  • Arbeit auf Fußbodenniveau (z. B. Spargelstechen, Erdbeerernte)
  • Maurer
  • Eisenflechter  

Wann spricht man von einer Gefährdung?
Tätigkeiten mit gebeugtem oder verdrehtem Rumpf ohne wirksame Unterbrechung oder Belastungswechsel, die mindestens eine Stunde pro Schicht durchgeführt werden  

Welche Beschwerden können auftreten?
  • Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen in Rücken, Schultern, Armen oder Beinen, die die Leistungsfähigkeit einschränken
  • starke Belastung v. a. der Lendenwirbelsäule und der Hüftgelenke
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • auf Dauer: schmerzhafte funktionelle Einschränkungen v. a. im unteren Rückenbereich
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Was heißt das?
Arbeiten im Stehen über einen längeren Zeitraum ohne wirksame Unterbrechung oder Belastungswechsel

Wer ist betroffen?
z.B. Beschäftigte in den Bereichen
  • Krankenhaus (Operieren)
  • Arbeit an Montagebändern
  • Zerlegearbeitsplätzen (Fleischverarbeitung)
Wann spricht man von einer Gefährdung?
Tätigkeiten im erzwungenen Stehen ohne wirksame Bewegungsmöglichkeit, die insgesamt mindestens vier Stunden pro Schicht ausgeführt werden

Welche Beschwerden können auftreten?
  • Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen, v. a. im Rücken
  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit
  • auf Dauer: schmerzhafte funktionelle Einschränkungen des gesamten Bewegungsapparats
  • Kreislaufbeschwerden
  • Verhinderung des venösen Blutrückflusses aus den Beinen, dadurch Begünstigung von Krampfadern
  • Auslösen oder Verstärken von Knie- und Hüftgelenksbeschwerden
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Was heißt das?
Arbeiten im Sitzen über einen längeren Zeitraum ohne wirksame Unterbrechung oder Belastungswechsel

Was passiert im Körper?
hohe statische Muskelbeanspruchungen mit unzureichender Sauerstoffversorgung der Muskulatur

Wer ist betroffen?
z. B. Beschäftigte in den Bereichen
  • Bus-, Bahn- und Kraftfahrer
  • Uhrmacherei
  • Mikroskopie
  • Callcenter
Wann spricht man von einer Gefährdung?
Tätigkeiten in erzwungener Sitzhaltung ohne wirksame Bewegungsmöglichkeit, die mindestens zwei Stunden pro Schicht ausgeführt werden

Welche Beschwerden können auftreten?
  • Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen in Rücken, Schulter oder ArmenEinschränkungen der Leistungsfähigkeit
  • auf Dauer: schmerzhafte funktionelle Einschränkungen des gesamten Bewegungsapparats
  • Auslösen oder Verstärken von Hüftgelenksbeschwerden
  • Schwellung der Beine durch erschwerten Rücktransport des Blutes, dadurch langfristig Gefäßschädigung und gesenkte körperliche Fitness
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